Kreis Siegen-Wittgenstein
Karsten Joswig von Karsten Joswig
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Ein Einblick in die Ausländerbehörde

Willkommen zu diesem Beitrag. Wenn ihr ein wenig mehr darüber erfahren wollt, wie es so ist, in einem Amt als Auszubildender zum Verwaltungsfachangestellten zu arbeiten, einen Überblick über die Ausländerbehörde zu erhalten und in einem Interview etwas mehr über einen der zahlreichen Ausbildungsbeauftragten des Kreises erfahren wollt, seid ihr hier an der richtigen Adresse. 👍

Zunächst aber eine kurze Einleitung zu dem Amt, in dem ich eingesetzt wurde: Die Ausländerbehörde gehört zu dem Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Ganz grob zusammengefasst ist die Kernaufgabe der Ausländerbehörde die Ausführung des Ausländerrechts. Mein Arbeitstag sah wie folgt aus: 👓

An meinem ersten Tag bekam ich einen kleinen Eindruck von den generellen Tätigkeiten des Amtes, meinen Kolleginnen und Kollegen und den einzelnen speziellen Programmen am Rechner, die in der Ausländerbehörde genutzt werden. Am nächsten Tag ging es dann auch schon richtig an der "Info" los, welche im oberen Bild zu sehen ist. Im Regelfall muss man sich zuerst bei der Information anmelden - egal ob mit oder ohne Termin. Natürlich herrscht dadurch ein gewisser Andrang an Bürgerinnen und Bürgern, der bewältigt werden muss. Neben der Aushändigung der neuen Aufenthaltstitel und Entwertung der alten Aufenthaltstitel bzw. Ausweise half ich ebenfalls bei der Änderung der Adresse auf dem Aufenthaltstitel und bei anderen Anliegen. Zur Not hatte ich immer mindestens eine Kollegin/einen Kollegen an meiner Seite, die/der mir unter die Arme greifen konnte. 💪

Die Öffnungszeiten der Ausländerbehörde für Bürgerinnen und Bürger sind von montags bis freitags 08:30 bis 12:00 Uhr und zusätzlich dienstags und donnerstags von 14:00 bis 16:00. Dadurch haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Mittwoch und am Montag- und Freitagnachmittag Zeit für die reguläre Sachbearbeitung. 📂

Hierzu zählt:

  • Das Scannen von Akten und Dokumenten zur Übermittlung an andere Ausländerbehörden - etwa, wenn eine Ausländerin/ein Ausländer umgezogen ist,
  • Das Abheften und Kopieren von Unterlagen,
  • Die Beantwortung verschiedener Anliegen per E-Mail,
  • Das Drucken von Zusatzblättern, da manche Aufenthaltstitel mit bestimmten Auflagen versehen sind (z.B. ist ein Studium in einem bestimmten Studienfach erlaubt), die nicht auf den Kartenkörper des elektronischen Aufenthaltstitels (eAT) passen,
  • Das Bestellen der neuen elektronischen Aufenthaltstitel und der Reiseausweise
  • Die Vorbereitung auf anstehende Termine, indem die benötigten Akten herausgesucht und bereitgestellt werden und weitere Termine vergeben werden oder an Fristen erinnert wird.

Nach ungefähr 2 Wochen habe ich den Informations/-Empfangsbereich der Ausländerbehörde verlassen und wechselte zu den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern.

Ich habe während meines Einsatzes regelmäßig die Erfassung von biometrischen Daten für die Erteilung der Aufenthaltstitel übernommen. Dies umfasst die Eingabe der Augenfarbe, der Körpergröße, das Einscannen der Unterschrift und die Aufnahme der Fingerabdrücke. Bis zum 6. Lebensjahr sind ausländische Kinder von der Aufnahme befreit. Ab dem 10. Lebensjahr ist das Scannen der Unterschrift notwendig. Für die Beantragung von Aufenthaltstiteln werden zudem diverse Unterlagen sowie die Vorlage eines aktuellen biometrischen Fotos benötigt. Diese werden kontrolliert. Dazu kommen noch die Beantwortung diverser aufkommender Fragen und die Erstellung von verschiedenen Dokumenten. Zum Teil herrscht ein gewissen Zeitdruck, da die Termine meist eng aneinander getaktet sind und die eine oder andere Sprachbarriere den Ablauf verkompliziert. Aber auch diese Herausforderungen wurden im Team gemeistert. Der Kundenkontakt und die Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger näher kennenzulernen, haben mir sehr gut gefallen. 🕒🌏

Zusammenfassend war es ein abwechslungsreiches Amt, wo es immer etwas zu tun gab. Wenn ich ein Highlight nennen müsste, würde ich zwei nennen, nämlich: 🙂

  • Den Kundenkontakt und
  • Die eine oder andere interessante Akte

Für jedes Amt, in dem wir eingesetzt werden, besitzen wir im Regelfall eine/n Ausbildungsbeauftragte/n, welche/r uns Azubis während eines Einsatzes in einem Amt betreut und an die/den wir uns bei Problemen wenden können. Ich habe gegen Ende meiner Ausbildungszeit im Ausländeramt mit meinem Ausbildungsbeauftragten ein kleines Interview geführt: ✍

Frage 1: Was hat dich dazu bewegt, dich für den Posten als Ausbildungsbeauftragter zu entscheiden?

Antwort: Man hatte mich aus Kapazitätsgründen gefragt, ob ich die Aufgabe übernehmen möchte, aber die Arbeit macht mir natürlich trotzdem Spaß.

Frage 2: Wie stellst du dir deinen schönsten und wie deinen schlimmsten Arbeitstag vor?

Antwort: Mein schlimmster Arbeitstag ist, wenn ich mir vorstelle, allein im Amt zu sein und mein schönster, wenn freitags weder technische noch arbeitstechnische Probleme auftreten.

Frage 3: Wie lange bist du nun schon im Ausländeramt und in welchen Ämtern warst du vorher?

Antwort: Ich bin Seiteneinsteiger und habe meine Ausbildung bei der Bundeswehrverwaltung absolviert. Seit dem 01.02.2002 bin ich bei der Kreisverwaltung angestellt und bin seitdem auch bei der Ausländerbehörde tätig.

Frage 4: Was macht dir an der Arbeit am meisten Spaß?

Antwort: Vieles: Kollegen, komplexe und schwierige Fälle, Publikumsverkehr, …

Frage 5: Gibt es einen besonderen Moment deiner Ausbildung, an den du dich gerne zurückerinnerst?

Antwort: Ja, die bestandene Abschlussprüfung und die Rückfahrt danach.

Frage 6: Hast du eine/n Auszubildende/n gehabt, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist und warum?

Antwort: Nein, die meisten, die mir im Kopf bleiben sind, die Auszubildenden, die entweder besonders gut oder eben besonders schlecht waren, aber keine einzelne Person.

Super, ich danke dir sehr für das Interview!

Karsten Joswig


13. Januar 2022 13.01.22
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