Zielgruppengerechte Kommunikation mit jungen Bewerbern
Gen Y und Gen Z: Die neue Generation auf dem Arbeitsmarkt. Wie spricht man sie am besten an und auf welchem Weg? Muss das altbewährte Bewerbungsverfahren mit förmlichem Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen einem neuen Stil weichen? Im Themenworkshop „Junge Talente – zielgruppengerechte Kommunikation“ gab Arnd Hackländer – unter anderem Berater für Personalmarketing – Antworten auf Fragen rund um die junge Arbeitnehmer-Generation.
von der Südwestfalen Agentur
Der Claim, die Jugend sei nicht mehr zu retten, ist bereits so alt, dass selbst Sokrates vor fast 2500 Jahren die ganzen Unzulänglichkeiten der Jugendlichen seiner Zeit in einer Schrift festhielt. Aber stimmt es eigentlich, dass die heutige Jugend von heute keinen Respekt mehr hat, arbeitsscheu ist und obendrein die Werte und Normen älterer Generationen mit Füßen tritt?
Im Themenworkshop „Junge Talente – zielgruppengerechte Kommunikation“ wurde nicht nur über den Wertewandel junger Generationen gesprochen (und dieser gelobt!), sondern auch Maßnahmen und Studien vorgestellt, wie sich die Gen Y und Gen Z das Arbeitsleben wünschen. Die Werte und Erwartungen der Fachkräfte von morgen haben sich gewandelt, weil ihnen u.a. bewusst ist, wie dringend der Arbeitsmarkt sie braucht. Genau das macht sie anspruchsvoller und wählerischer in der Jobwahl: Und sollte es nicht auch genau so sein? Statt einer strikten Hierarchie im Job, die Ungleichheiten befördert, fordert die junge Generation Dialoge am Arbeitsplatz und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Familie und andere soziale Beziehungen sind für sie die wichtigsten Wertorientierungen, gefolgt von der Suche nach Ankern und Sicherheit.
Social-Media-Recruiting nicht “nebenbei” erledigen
Um diese jungen Talente so anzusprechen, dass sie sich auch tatsächlich bei Ihrem Unternehmen bewerben, gibt es ein paar leicht umzusetzende Tipps. So ist die Generation sehr mediengeschult und potenzielle Bewerber:innen werden merken, wenn das Instagram-Profil oder der TikTok-Channel nur genutzt werden, ‚weil man das halt so macht‘. Ihr geschulter Blick erkennt sofort, wenn etwas nicht informativ und authentisch, sondern künstlich und gestellt ist. Nutzen Sie daher die Expertisen, die bereits im Unternehmen vorhanden sind – vielleicht sind das andere junge Mitarbeitende, vielleicht auch erfahrene Kolleg:innen, die sich sicher in der Social Media Welt bewegen. Schaffen Sie die dafür notwendige Zeit- und Personalkapazität, indem sie Ihre Social-Media-Kanäle nicht einfach so “nebenbei” laufen lassen.
So platzieren Sie in 5 Schritten Ihre Arbeitgebermarke auf Social Media
Eine Ansprache auf Augenhöhe gelingt zudem eher durch das nicht so förmliche “Du”. Wenn junge Menschen, die vielleicht grade erst den Schulabschluss in der Tasche haben, einen Satz in die Richtung „Wir suchen Sie!“ lesen, gehen das Interesse und die Motivation sich weiter in die Stellenausschreibung o.ä. einzulesen womöglich stark zurück und im schlimmsten Fall gen Null. Kreativität ist an dieser Stelle gefragt.
Außerdem wichtig: Welche Benefits bietet Ihr Unternehmen? Mit kostenlosem Obst, Wasser und Kaffee, ist schon längst nicht mehr viel zu holen. Es zählen viel mehr die Unternehmenskultur – immerhin suchen laut McDonalds Ausbildungsstudie 95 % der Azubis einen Arbeitsplatz mit netten Kolleg:innen – und Werte. Eine Employer-Branding-Strategie für Ihr Unternehmen ist auch hier mindestens hilfreich, wenn nicht sogar grundlegend.
Die Inhalte des Workshops und weitere Informationen finden Sie hier.
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