Werkzeugbau und Kunststoffverarbeitung Mayweg GmbH

Gemeinsam stark: Der Un­terneh­mensver­bund Expertise Sauerland

Stark im Verbund: Acht heimische Mittelständler haben sich zur Expertise Sauerland zusammengeschlossen, um den Anforderungen ihrer Auftraggeber besser gerecht zu werden.

Ein Jahre­sum­satz von 200 Mil­lio­nen Eu­ro, 641 Maschi­nen, 1.200 Mi­tar­beit­er, 80 Lehr­linge, 68.300 Qua­drat­me­ter Pro­duk­tions­fläche und sechs in­ter­na­tio­nale Pro­duk­tions­s­tan­dorte: Die Zahlen, die der Un­terneh­mensver­bund Ex­per­tise Sauer­land ge­mein­sam darstellt, sind durchaus beein­druck­end.

Hin­ter dem Net­zw­erk ste­hen acht Einzel-Un­terneh­men “ jedes für sich agiert als typisch­er, fam­i­lienge­führter Mit­tel­ständler er­fol­greich am Markt: Kohl­hage Fas­ten­ers GmbH & Co. KG und Kohl­hage Au­to­mo­tive GmbH & Co. KG mit Sitz in Kün­trop, Wil­helm Manz GmbH & Co. KG aus Schalks­müh­le, May­weg GmbH Kun­st­stofftech­nik aus Halver, die Schalks­müh­ler Sch­nöring GmbH, Hans Schriev­er GmbH & Co. KG aus Lü­den­scheid, die Sund­wiger Dre­htech­nik GmbH mit Sitz in He­mer und die in Ho­hen­lim­burg an­säs­sige VDF Fed­ern Gruppe.

Tätig in den Bereichen Me­t­all- und Kun­st­stof­fverar­bei­tung, Stanz-, Biege- und Um­formtech­nik, Dreh- und Frästech­nik sowie Werkzeug­bau, ist jed­er stark in sein­er Nische und ver­fügt über aus­gewie­senes Know-how im jew­eili­gen Spezial­bereich.

Aber ge­mein­sam sind sie eben noch stärk­er: Um Kräfte zu bün­deln und Syn­ergie­ef­fekte op­ti­mal zu nutzen, entschied man sich 2013 zur Ko­op­er­a­tion “ auch als Reak­tion auf die im­mer sch­nellere En­twick­lung der Märkte. Im Ver­bund, so der Grundge­danke, könne man den An­forderun­gen der Kun­den durch in­di­vi­du­elle Ko­op­er­a­tio­nen leichter gerecht wer­den. Dass sich durch den ge­mein­sa­men Auftritt auch der Bekan­n­theits­grad der einzel­nen Fir­men er­höhen lässt, ist ein an­geneh­mer Neben­ef­fekt. Langfristig soll die Ex­per­tise Sauer­land als ei­gene Marke etabliert wer­den und als leis­tungs­fähiges Net­zw­erk den Stan­dort Süd­west­falen stärken.

Wo der Wett­stre­it der Re­gio­nen um Auszu­bil­dende und Fachkräfte bere­its in vollem Gange ist, ist es um­so wichtiger, die Aufmerk­samkeit geschlossen auf Süd­west­falen zu lenken. Ein wichtiges Merk­mal der Ex­per­tise Sauer­land ist die di­rekte Ko­op­er­a­tion der Un­terneh­men. Statt sich un­ter dem Dach eines Ver­ban­des zu or­gan­isieren, ge­ht man den kurzen Weg. Einige der beteiligten Geschäfts­führ­er waren schon vor Grün­dung des Net­zw­erks gut mitei­nan­der bekan­nt, die an­deren lern­ten sich bei einem aus­führ­lichen Aus­tausch ken­nen. Was bish­er geschah und was die Zukunft noch brin­gen soll, schildern die Geschäfts­führ­er der Ex­per­tise Sauer­land im In­ter­view.

SWM: Herr Jan­nack, vor welchem Hin­ter­grund ist das Un­terneh­men­s­net­zw­erk Ex­per­tise Sauer­land ent­s­tan­den?

Bernd Jan­nack (May­weg): Die An­forderun­gen an Bauteile wer­den im­mer kom­plex­er, hier­bei sollen die Kosten aber möglichst ger­ing ge­hal­ten wer­den. Der Kunde sucht oft nicht mehr nur nach einem Einzel­teil, son­dern wün­scht eine Kom­plettlö­sung. Diese Kom­plettlö­sung bi­etet die Ex­per­tise Sauer­land durch Bau­grup­pen, hy­bride Bauteile und um­fassende Zusat­zleis­tun­gen wie die Beschaf­fung von Zube­hörteilen.

SWM: Welch­es Ziel hat­ten die beteiligten Un­terneh­men vor Au­gen und welche Vorteile ver­sprach man sich von der Ko­op­er­a­tion?

Sven Le­hec­ka (Kohl­hage Au­to­mo­tive): Vorteile se­hen wir vor allem in der Nutzung von Syn­ergie­ef­fek­ten. Hi­er­durch bi­eten wir ein um­fan­greich­es Pro­dukt­port­fo­lio bis hin zu kom­plex­en Bau­grup­pen der un­ter­schiedlich­sten Kom­pe­tenzen an. Uns­er Ziel ist es, dem Kun­den ein un­kom­pl­iziertes Han­dling von der Idee bis zur ter­min­gerecht­en Lie­fer­ung des Se­rien­pro­duktes zu gewähr­leis­ten. Die Nutzung der bere­its beste­hen­den Kon­takte un­tere­i­nan­der ist hier­bei ein pos­i­tiv­er Neben­ef­fekt, durch den bere­its viele aus­sicht­s­reiche Geschäfts­bezie­hun­gen ent­s­tan­den sind.

SWM: Wie beurteilen Sie die En­twick­lung rund an­derthalb Jahre nach der Grün­dung?

Ax­el Sch­nöring (Sch­nöring): Die En­twick­lung be­trachte ich run­dum pos­i­tiv. Es ist zwar nicht ein­fach, in Entschei­dungs- und En­twick­lungsprozessen im­mer eine vertret­bare Mehrheit un­ter den Geschäfts­führ­ern zu er­reichen, aber es gel­ingt uns “ auch weil alle Beteiligten wis­sen, dass es ohne Kom­pro­miss­bere­itschaft nicht ge­ht. Sehr pos­i­tiv ist auch die deut­lich verbesserte und en­gere Zusam­me­nar­beit der weit­eren Mi­tar­beit­er in­n­er­halb der Un­terneh­men zu be­w­erten.

SWM: Ist es bere­its gelun­gen, die Ex­per­tise Sauer­land als ei­gene Marke zu etablieren?

Dirk Graewe (Sund­wiger): Auf je­den Fall haben wir uns durch unsere ge­mein­sa­men Messeak­tiv­itäten ei­nen deut­lich höheren Bekan­n­theits­grad erar­beit­et. Als Marke würde ich die Ex­per­tise Sauer­land aktuell zwar noch nicht definieren, aber wir sind auf dem Weg dor­thin.

SWM: Wie beschreiben Sie das Ver­hält­nis der Ak­teure aus den jew­eili­gen Un­terneh­men zuei­nan­der?

Jan Schriev­er (Hans Schriev­er): Das Ver­hält­nis ist sehr fre­und­schaftlich. Viele der Geschäfts­führ­er ken­nen sich noch aus der Schule. Durch die vielen ge­mein­sa­men Meet­ings und Messebe­suche kon­n­ten die Bezie­hun­gen der Ak­teure weit­er ge­festigt wer­den.

SWM: Wie wer­den Entschei­dun­gen getrof­fen?

Marc Schreiber (Kohl­hage Fas­ten­ers): Oft wird ein­fach eine Be­sprechung ein­berufen, in der jed­er seine Ideen ein­brin­gen kann. An­sch­ließend wird dann eine Entschei­dung getrof­fen. Bei größeren Vorhaben, wie et­wa unser­er Hausmesse Tec­Day, die am 24. Septem­ber er­st­mals ve­r­an­s­tal­tet wurde, wird eine Pro­jekt­gruppe mit min­destens einem entschei­dungs­berechtigten Mi­tar­beit­er von je­dem Un­terneh­men ge­bildet.

SWM: Wie be­w­erten Sie den Stel­len­w­ert des regelmäßi­gen Aus­tauschs und Wis­sens-trans­fers?

Peter Lux (Wil­helm Manz): Der ständige Aus­tausch hat ei­nen ho­hen Stel­len­w­ert. Kun­den­in­teressen kön­nen bess­er beurteilt, Markt­ten­denzen bess­er erkan­nt wer­den. Außer­dem hat man Bench­marks zum Ver­gleichen der Un­terneh­men. Man kann bei hy­bri­den Bauteilen oder Bau­grup­pen von den an­deren Ex­per­tise-Mit­glied­ern pro­f­i­tieren und dem Kun­den eine bessere Be­r­a­tung bi­eten.

SWM: Ziel der Ex­per­tise Sauer­land war es, nicht nur die ei­ge­nen Un­terneh­men, son­dern auch den Stan­dort Süd­west­falen zu stärken. In­wie­fern hat sich in den let­zten Jahren die Wahrneh­mung der Re­gion von außen bere­its verän­dert?

Bernd Jan­nack (May­weg): Auch Süd­west­falen reift zu ein­er Marke und ist eine be­deut­same In­dus­tri­ere­gion in­n­er­halb Deutsch­lands. Wir haben uns zu Be­ginn in­ten­siv damit au­sei­nan­derge­set­zt, ob wir nun „Ex­per­tise Süd­west­falen“ oder „Ex­per­tise Sauer­land“ heißen wollen. In der Summe ist das Sauer­land natür­lich ein Teil von Süd­west­falen und ein zu be­gren­ztes re­gio­nales Denken hilft keinem weit­er “ aber wir sind halt alle Sauer­län­der!

SWM: Ge­mein­sam ist die Ex­per­tise Sauer­land bere­its im Rah­men der Han­novermesse, SW­TAL und zulet­zt auf der Faku­ma in Frie­drichshafen aufge­treten. Welche Pro­jekte und Vi­sio­nen sch­weben Ih­nen mit­tel- bis langfristig für das Net­zw­erk vor?

Martin Vogt­land (VDF Fed­ern): Ziel soll es sein, ge­mein­same Pro­jekte zu ver­wirk­lichen. Hi­er wäre es be­son­ders span­nend, eine Bau­gruppe zu erar­beit­en, in der alle Pro­dukte der Ex­per­tise Sauer­land zusam­men­spielen.

SWM: Wie führen Sie solch kom­plexe Bau­grup­pen-Pro­jekte durch?

Ax­el Sch­nöring (Sch­nöring): Bei kom­plex­en Pro­jek­ten ist es im­mer wichtig, dass nur ein Un­terneh­men fed­er­führend ist. Das ist zum großen Teil das Un­terneh­men der Ex­per­tise Sauer­land, welch­es den größten Wertschöp­fungsan­teil an der ge­samten Bau­gruppe hat. Die an­deren Einzel­teile wer­den dann un­ter der Regie des fed­er­führen­den Un­terneh­mens zugelie­fert und mon­tiert. So hat der Kunde nur ei­nen An­sprech­part­n­er, welch­er alles für ihn regelt. Wir haben mit dies­er Vorge­hen­sweise bei bish­eri­gen Bau­grup­pen-Pro­jek­ten sehr gute Er­fahrun­gen ge­macht.

23. November 2015 23.11.15
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