MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG
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THEORIE UND PRAXIS IN EINEM – DAS DUALE STUDIUM

Im Betrieb die Praxis, an der Hochschule die Theorie: Das duale Studium steht momentan nicht nur bei den Unternehmen hoch im Kurs. Auch immer mehr Schulabsolventen entscheiden sich für diese Form der Ausbildung. Im Gespräch mit karriere-suedwestfalen.de berichtet Stephan Herzig, Personalreferent bei der Firma Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG mit Sitz in Kirchhundem, über die Vor- und Nachteile eines dualen Studiums.

Herr Herzig, seit wann bieten Sie bei Mennekes die Möglichkeit eines dualen Studiums an?

Wir bieten seit 2005 die Möglichkeit eines dualen Studiums in unserem Unternehmen an – vorwiegend im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und BWL.

Wie hoch ist die Nachfrage nach einem dualen Studium bei Ihnen?

Rund 70 bis 80 Prozent unserer Bewerber mit kürzlich abgeschlossener Hochschulreife interessieren sich für ein duales Studium. Wir begrüßen diesen Trend, um auch künftig sehr gute Schulabsolventen für uns zu gewinnen; machen aber auch leider die Erfahrung, dass die „normale“ Ausbildung für Abiturienten immer unattraktiver wird.

Wie ist ein duales Studium generell strukturiert?

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Formen des dualen Studiums: Bei der ersten Form, dem berufs- oder auch ausbildungsbegleitenden Studium, sind duale Studierende unter der Woche ganz normal im Unternehmen tätig. Die Lehrveranstaltungen hingegen konzentrieren sich entweder auf die Abendstunden, finden an Wochenenden oder auch als Blockseminare statt. Zu beachten ist, dass Studiengänge in NRW in dieser Form im Allgemeinen nicht mit den Inhalten der Berufstätigkeit abgestimmt sind.

Das ausbildungsintegrierte Studium stellt das klassische Modell des dualen Studiums dar. Ausbildungsintegrierte Studiengänge verbinden ein Hochschulstudium mit einer Ausbildung. Dementsprechend gibt es sowohl Theorie- als auch Praxisblöcke, die zumeist jeweils eine Dauer von drei Monaten aufweisen. Die Inhalte von Ausbildung und Studium sind eng miteinander verzahnt.

Die dritte Form des dualen Studiums ist das praxisintegrierte Studium, teilweise auch als kooperatives Modell bezeichnet. Dieser Ausbildungsweg verbindet ein Bachelor-Studium mit integrierten Praxisphasen. Das Studium wird dabei in Vollzeit durchgeführt, während die Praxisanteile in den Semesterferien liegen.

Wie steht Ihr Unternehmen dem dualen Studium grundsätzlich gegenüber?

Grundsätzlich befürworten wir ein duales Studium, weisen allerdings auch darauf hin, dass dies nicht für jeden etwas ist. Die Ausbildung als dualer Student kann mitunter stressig und arbeitsintensiv sein. Zudem kommt ein aufwendiges Lernpensum hinzu, bei dem es auch eine gehörige Portion Disziplin braucht. Abstriche in der Freizeit müssen da schon des Öfteren gemacht werden. Wer es jedoch packt, hat anschließend eine sehr solide Ausbildung vorzuweisen und verfügt über den vielzitierten „Blick über den Tellerrand“. Dies ist auch ein Argument für uns, duale Studienplätze anzubieten, denn so können wir es schaffen, hochqualifizierte Jugendlichen für die Region und auch für unser Unternehmen zu gewinnen.

Wo liegen die Vorteile eines dualen Studiums für ein Unternehmen?


Insbesondere der Technologie- und Wissenstransfer gelingt meiner Einschätzung nach im Rahmen eines dualen Studiums am besten. So lassen sich ideal die Studieninhalte, die an der Hochschule vermittelt werden, im Unternehmen unterbringen. Das Tolle ist einfach, dass man schlussendlich jemanden hat, der sowohl in der Praxis, also beispielsweise im Betrieb, Bescheid weiß, aber zudem auch den Horizont für die Theorie dahinter hat – quasi ein Praktiker und Theoretiker in einem!

...und für duale Studenten selbst?

Der Absolvent ist mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten eine absolut qualifizierte Fachkraft, die gerade in der heutigen Zeit immer dringender gesucht und gebraucht werden. Zudem besitzt er, wie eben schon angedeutet, einen besonders großen Horizont, der ihm vielleicht auch für seine spätere Karriere noch mehr Chancen und Möglichkeiten eröffnen.

Das klingt schlüssig. Wie viele duale Studienplätze bieten Sie derzeit an?

Im Schnitt bieten wir drei Plätze im Jahr an. Diese vergeben wir jedoch nicht nur an „frische“ Abiturientinnen. Auch unsere jungen FacharbeiterInnen interessieren sich – je nach Zugangsqualifikation – sehr für ein (berufsbegleitendes) Studium, sodass sich sehr gute Kooperationen ergeben.

Besteht die Möglichkeit, dass Sie in Zukunft noch mehr solcher Stellen anbieten?

Die grundsätzliche Tendenz geht schon dahin, da es unserem Unternehmen sehr gut geht und wir auch zukünftig sehr anspruchsvolle neue Stellen anbieten werden. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass die Dualen Studienplätze die normalen Ausbildungsplätze ersetzen werden. Auch Facharbeitern ohne Studium bieten die Unternehmen in Südwestfalen hervorragende Karrierechancen.

Werden duale Studenten derzeit noch anders betrachtet als z.B. normale Studierende?

Allein schon vom Prinzip der Ausbildung her – nämlich Theorie auf akademischen Niveau und Praxis fest miteinander zu verzahnen – können dual Studierende andere Aufgabe wahrnehmen und entsprechend bearbeiten. Zudem sind sie erfahrungsgemäß stressresistent. Somit stehen sie nicht „über“ oder „unter“ normal Studierenden oder Auszubildenden, sondern werden einfach in anderen Bereichen eingesetzt und mit interessanten Projekten betraut.

Kommen wir zum Schluss zu einer der wohl interessantesten Fragen – nämlich zu der, wie die Jobaussichten für Absolventen, auch im Vergleich zu anderen Ausbildungsformen, sind?

Die Aussichten sind nicht zwingend besser, aber als dualer Student bzw. Absolvent ist man prädestiniert für spezielle oder interessantere Stellen. Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben, von Beginn an unbedingt mehr zu verdienen.


Weitere Infos zum Thema "Duales Studium" findet Ihr auch hier.

11. April 2016 11.04.16
MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG
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