Brendebach Ingenieure GmbH
Silas Weber von Silas Weber
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Bauzeichner im Bereich Tief- , Straßen- und Landschaftsbau

Hey!

Heute melde ich mich mit einem Beitrag, der euch etwas genauer über meinen Ausbildungsberuf informieren soll.

Wie du in unseren vorherigen Beiträgen schon lesen konntest, bildet BRENDEBACH INGENIEURE Bauzeichner im Hoch- und Tiefbau aus. Beides sind Teilgebiete des Bauwesens.

Ich bin in dem Bereich Straßen- und Tiefbau tätig und möchte dir diesen gerne kurz vorstellen.

Starten wir mit dem Bereich Straßenbau.

Der Straßenbau befasst sich im Großen und Ganzen, wie der Name schon sagt, mit der Planung von Straßen, deren Bau und Erneuerung. Ich zeige euch den groben Ablauf hierzu: Zu allererst benötigen wir ein Kataster (amtliches Grundstücksverzeichnis). In dieses Kataster können wir dann die Straße, ob Neubau oder Erneuerung, planen. Für die Planung einer Straße benötigen wir die Höhen des vorhandenen Geländes, um vorhandene Einfahrten bzw. Zufahrten der Gebäude weiterhin zu gewährleisten. Diese Höhen erhalten wir von einem Vermessungsingenieur, der vor Ort die Geländehöhen aufnimmt. Wir Azubis fahren mit dem Vermesser raus , um praktische Erfahrungen in diesem Themengebiet zu sammeln. Bei uns ist es meistens so, dass wir diese Projekte dann bis zur Fertigstellung begleiten. Die Daten werden mit dem Computer eingelesen und folgend erstellen wir damit ein digitales Geländemodell (DGM) des vorhandenen Geländes. Damit haben wir nun das Gelände, in welche die Straße gelegt werden soll, als dreidimensionales Modell. Mit dessen Hilfe wird die geplante Straße optimal an die vorhandenen Gegebenheiten (Anschlusspunkte der vorhandenen Straße, Böschungen) angepasst.

Damit die Baufirma die von uns geplante Straßebauen kann, benötigt diese viele Informationen (wie z.B. Lage der Straße, Höhenverlauf, etc.). Um alle Informationen anschaulich zu übermitteln, erstellen wir eine Vielzahl an Plänen. Es gibtÜbersichtspläne, Lagepläne, Längsschnitte, Querprofile, Regelquerschnitte, Detailpläne aber auch Absteckungslisten.

Zu dem Bereich Tiefbau gehört beispielsweise die Planung von Kanalhaltungen inklusive Schächte und Anschlussleitungen, sowie Möglichkeiten der Regenwasserrückhaltung (z.B. Regenrückhaltebecken). Eine Haltung ist die Verbindungsstrecke eines Abwasserkanals zwischen zwei Schächten. Sie dient der Ableitung von Abwasser.

Umein Kanalsystem planen zu können, muss man erst einmal wissen, dass es zwei Arten gibt.

Zum einen gibt es das Trennsystem, bei dem Regen- und Schmutzwasser getrennt voneinander abgeleitet werden. Zum anderen gibt esdas Mischsystem, in dem beide Abwässer zusammen abgeleitet werden. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und werden daher oft nach Wunsch des Bauherrn geplant. Des Weiteren muss die Kapazität des zuständigen Klärwerks berücksichtigt werden. Es ist auch wichtig die richtige Rohrdimensionierung der Haltung zu finden, damit ein Überlaufen der Kanalisation bei beispielsweise starkem Regen vermieden werden kann. So ist das Planen von Kanalhaltungen schonmal knifflig.

Bei der Planung von Kanalhaltungen ist es wichtig, dass man das Gefälle (Neigung der Haltung von einem Schacht zum anderen Schacht) berücksichtigt. Dieses darf nicht zu gering, aber auch, besonders bei Schmutzwasserleitungen, nicht zu hoch sein. Beim Planen von Haltungen sollte man zuerst schauen an welchen Bestandsschacht (Schacht der vorhanden ist, wird vom Auftraggeber gestellt) man anschließen kann und ob dieser Schacht keine Schäden aufweist. Darüber hinaus ist die direkte Umgebung der zu planenden Haltung auch nicht außer Acht zu lassen. Befindet sich die Planung in einem Gebiet, wo schon Häuser oder ähnliches gebaut wurden, muss man darauf achten, dass diese auch wieder einen Anschluss (Rohrverbindung vom Haus/ Regeneinlauf zur Haltung) bekommen. Dabei sollten 90 Grad Bögen vermieden werden.

Des Weiteren muss man beim Planen des Kanals auf die bestehenden Versorgungsleitungen achten, welche schon mal gekreuzt werden müssen. Kreuzungen von Leitungen können nicht immer vermieden werden, so dass der Kanal immer mindestens eine Tiefe von 1,40m haben sollte. Die Kreuzungen mit den Versorgungsleitungen (Telekom, Gas, Strom, Wasser, usw.), welche sich meist auch im Bereich des Kanals befinden, kann man so schon mal aus dem Weg gehen. Versorgungsleitungen haben meistens eine Überdeckung (Abstand der Leitung zur Geländeoberkante) von 0,70 – 1,00m. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Sollte dies der Fall sein, muss der zuständige Leitungsbetreiber und Auftraggeber darüber informiert werden. Zusammen mit uns wird dann nach einer geeigneten Lösung gesucht.

Die zuvor schon angesprochenen Regenrückhaltebecken sind, einfach erklärt, Sammelbehälter für Regen- und Oberflächenwasser. In diese wird, wenn man ein Trennsystem benutzt, Regenwasser aus dem Kanal eingeleitet. Da die Becken meist oben offen sind, kann es auch direkt in diese hereinregnen. Ist das Regenwasser in das Becken gelaufen, so kann es langsam versickern (naturbelassenes Becken) und wird so der Natur wieder zurückgegeben. Wenn sich zu viel Regenwasser im Becken befindet kann es durch eine Schieberanlage kontrolliert zum so genannten Vorfluter (Gewässer, meist Bach) abgeleitet werden.

Ich hoffe ich konnte dir meine Berufsspezialisierung etwas näherbringen und dich eventuell dazu inspirieren vielleicht mal ein Praktikum bei BRENDEBACH INGENIEURE in der Tiefbauabteilung zu machen. Vielleicht erkennst du dabei, dass dir der Beruf gefällt und bewirbst dich bei uns.

Falls du eine Frage hast, kannst du mir diese natürlich gerne stellen.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal

Silas


31. Juli 2020 31.07.20
Brendebach Ingenieure GmbH
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