Familienhotel Ebbinghof Inh. Daniela Tigges e. K.

Interview: Thais Sáez Buendía aus Murcia, Südostspanien, schließt erfolgreich ihre Kochausbildung im Familotel Ebbinghof ab!

Mit einer Gruppe von 35 Jugendlichen aus Spanien und Kroatien kam Thais 2014 über die europäische Initiative „MobiPro“ erst nach Ost-, dann nach Südwestfalen und hatte als Ziel, sich durch eine anerkannte Ausbildung in Deutschland bessere Arbeits-Perspektiven als im Heimatland (über 50% Jugendarbeitslosigkeit!) zu erschließen. Das hat sie erreicht! Denise Gru Sticherling (Pressebeauftragte Familotel Ebbinghof) hat sie dazu interviewt:

Denise: Thais, wie kam es dazu, dass du dich für eine Ausbildung zur Köchin in Deutschland und im Familotel Ebbinghof entschlossen hast?

Thais: Ich war bereits im zweiten Ausbildungsjahr zur Köchin in Murcia, da bot mir mein Lehrer für bessere Berufschancen an, mich für eine Ausbildung im Ausland zu bewerben. Anstatt für England oder Frankreich, entschied ich mich für Deutschland, denn hier werden Köche im Dualen System ausgebildet. Das gibt es in Spanien erst seit kurzem, zu dem Zeitpunkt gar nicht. Zudem wollte ich Deutsch erlernen (Französisch und Englisch spreche ich bereits gut).

Ich habe mich dann bei Kolping in Spanien beworben und bekam aus einer Gruppe von 60 Bewerbern (m)einen Ausbildungsplatz!

Meine Probezeit machte ich in einem ostwestfälischen Vier-Sterne-Hotel im Frühstücksbereich. Das reichte mir aber nicht. So wechselte ich auf Empfehlung vom Kolping-Bildungswerk Paderborn ins Familotel Ebbinghof, Vier-Sterne-Hotel bei Schmallenberg im Sauerland, zu Daniela Tigges.

Denise: Und was hat dir dort gut, was weniger gut, gefallen?

Thais: Gut gefallen hat mir

  • die duale Ausbildung im Betrieb und im Berufskolleg Meschede;
  • das Lehrgeld – das gibt es in Spanien nicht;
  • dass mir Arbeitskleidung und Lehrbücher gestellt wurden!
  • die herzliche Willkommenskultur überall!

Weniger gut

  • weit weg von meiner Familie und meinen Freunden zu sein;
  • anfängliche Sprach-/Schreibschwierigkeiten.

Denise: Und welche Vorteile/Perspektiven eröffnen dir (d)eine deutsche Kochausbildung und dein Aufenthalt im Sauerland?

Thais: Fachliche Anerkennung und Qualität in Europa und weltweit! Und jetzt spreche und schreibe ich deutsch ganz gut. Hier habe ich auch eine neue Heimat gefunden mit lieben Freunden.

Denise: Schön! Du hast beim Wettbewerb „Vegetarischer Teller“ in 2016 den zweiten Platz und beim Handelshofpokal von sieben Teilnehmern des Berufskollegs Meschede im dritten Lehrjahr 2017 den vierten Platz erreicht! Wie hast du das gemacht?

Thais: Mein Lehrer bot mir an, als Vorbereitung auf meine Abschlussprüfung daran teilzunehmen. Ich war sehr aufgeregt. Es hat so gut geklappt, weil ich mich vorher im Familotel Ebbinghof zusammen mit meiner Azubibetreuerin und Ausbilderin gut darauf vorbereitet habe.

Denise: Toll! Jetzt bist du ausgebildete Köchin. Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden, was kommt jetzt und wo siehst du dich in fünf Jahren?

Thais: Mein Vater ist Buchhalter in einem Hotel. Als kleines Mädchen nahm er mich manchmal zur Arbeit mit. Dort gefielen mir die Küche und das Kochen, und bereits mit sechs liebte ich es, selber zu kochen!

Was jetzt kommt? Ich bleibe im Familotel Ebbinghof. Meinen Vertrag habe ich schon unterschrieben! Auch zukünftig möchte ich gerne hier arbeiten, denn hier werde ich regelmäßig und direkt am Arbeitsplatz in unserer hoteleigenen Akademie weitergeschult, habe stimmige Arbeitszeiten, sehr nette und kompetente Kolleginnen und Kollegen, die mich anerkennen und wertschätzen und sogar eine eigene Kita für Mitarbeiter-Kinder vor Ort … In fünf Jahren, so kann ich mir vorstellen, habe ich eine eigene Familie. Aus heutiger Sicht arbeite ich gerne weiter als Köchin im Familotel Ebbinghof, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wir hier bereits gut umgesetzt.

Denise: 6/ Laut DBG Ausbildungsreport 2016 „schaden zu viele schwarze Schafe dem Image der Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie massiv“ (Quelle: http://www.gastronomie-hotellerie.com/image-von-ausbildung-hotellerie-und-gastronomie-am-tiefpunkt) Wie ist deine Wahrnehmung und was wirst du tun, um das Image deiner Branche zu stärken?

Thais: Ich halte es für sehr wichtig, dass Gesetze zum Arbeitsschutz Jugendlicher respektiert werden und allen Auszubildenden und Mitarbeitenden Wertschätzung und fachliche Kompetenz entgegengebracht werden. Das unterstütze ich, indem ich es selber im Betrieb umsetze und darüber auch außerhalb des Betriebs spreche.

Denise: Danke, Thais, für deine Antworten. Was möchtest du abschließend noch hinzufügen?

Thais: Ich liebe meinen Beruf und bin sehr stolz auf meinen deutschen Abschluss. Meine Ausbildung war herausfordernd, und manchmal war ich ganz schön müde.

Inzwischen hat sich in Spanien mein Beruf zum Trend entwickelt. Es gibt dazu, z. B., viele TV-Shows. Das freut mich total! Köchin ist mein Traumberuf! Und gerne begeistere ich andere dafür! Danke an unser gesamtes Team und an Daniela (Tigges) für ihre wunderbare Begleitung und tatkräftige Unterstützung beim Erreichen meiner Ziele!

06. Juli 2017 06.07.17
Hauptsitz
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