Schlüter-Systems KG

Inklusion bei der Schlüter-Systems KG: Ausgelagerte Arbeitsplätze statt „Teiletourismus“

„Bei rund 10.000 Artikeln ist die Logistik immer ein Thema“, so Frank Stöhr, Betriebsleiter bei der Schlüter-Systems KG. „So, wie das Unternehmen gewachsen ist, brauchten wir auch neue Ansätze um die Volumen zu verarbeiten“. Schon vor über zehn Jahren begann daher die Zusammenarbeit mit den Iserlohner Werkstätten für behinderte Menschen im Bereich der Verpackung und Konfektionierung von Einzelteilen. Wurden zu Beginn die Produkte noch per LKW in die Werkstätten gefahren, so kommen heute die Mitarbeiter der Iserlohner Werkstätten in die Produktionshallen bei Schlüter-Systems. Ein Gewinn für beide Seiten.

„Ende 2011 waren die Transportvolumina so groß, das wir den ersten Versuch mit 8 Beschäftigten der Iserlohner Werkstatt starteten, bei uns vor Ort zu verpacken und zu konfektionieren, anstatt die Teile erst aufwändig zu verladen und zu transportieren, um sie kurz danach fertig zurückzuholen. Ein voller Erfolg.“ so Frank Stöhr weiter.

Mittlerweile 26 Beschäftigte

Bereits 2012 wurde eine komplette Arbeitsgruppe mit 13 Beschäftigten zentral in der Produktion eingerichtet, heute sind es 26. Begleitet werden diese von 2 Mitarbeitern der Iserlohner Werkstätten, die die Beschäftigten anleiten und über den Arbeitstag begleiten. So werden diese inzwischen bei Bedarf auch in anderen Bereichen eingesetzt, wenn dort personelle Engpässe entstehen. Die Beschäftigten fühlen sich als Teil der Schlüter-Familie und werden auch genauso von allen anderen Mitarbeitern gesehen und mitgenommen. Zurück in die Räume der Iserlohner Werkstatt möchte keiner.

„Ausgelagerte Arbeitsplätze bieten im Grunde zwei große Vorteile.“, erklärt Christophe Hessling, zuständig für die ausgelagerten Arbeitsplätze der Iserlohner Werkstatt. „Das Unternehmen bekommt für die jeweilige Tätigkeit passendes Personal, mit einer professionellen Begleitung durch uns, und spart gleichzeitig Logistikkosten. Und als wichtigen Nebeneffekt bauen wir so mögliche Berührungsängste und Vorbehalte gegen Menschen mit Behinderungen ab.“

Bereits zwei Beschäftigte übernommen

Ein Weg, der auch zu einer Festanstellung bei dem jeweiligen Unternehmen führen kann. So sind inzwischen 2 Beschäftigte übernommen worden, die sich durch Ihre Motivation und qualifizierte Entwicklung in der Produktion für weitere Aufgaben empfohlen haben.

„Das Beispiel von Schlüter-Systems zeigt eindrucksvoll die Entwicklungschancen von ausgelagerten Arbeitsplätzen“, ergänzt Christian Münch, Inklusionsberater der SIHK. „Das Unternehmen und der beschäftigte Mensch mit einer Behinderung können sich, professionell durch die Werkstatt begleitet, gegenseitig in der unternehmerischen Praxis kennenlernen. Die Fähigkeiten und Potentiale der Beschäftigten werden genauso entdeckt, wie weitere Einsatz,- und Entwicklungsmöglichkeiten der Arbeitsplätze in den Unternehmen. So gelingt Schritt für Schritt die Inklusion in der Arbeitswelt.“

Die Schlüter-Systems KG – gegründet im Jahre 1966 - ist Weltmarktführer im Bereich Detail- und Systemlösungen rund um die Verlegung von keramischen Fliesen und Natursteinplatten. Von den vom Firmengründer Werner Schlüter entwickelten Schlüter®-Schienen wurden bisher mehrere 100 Mio. Meter weltweit verarbeitet. 500 der weltweit mehr als 1100 Mitarbeiter arbeiten am Stammsitz in Iserlohn. Neben der Entwicklung und Vermarktung innovativer Produktsysteme legt Schlüter-Systems großen Wert auf die Fortbildung seiner Mitarbeiter und Marktpartner. Hierzu wurde 2016 ein neues Schulungszentrum, die Schlüter-WorkBox in Betrieb genommen.

09. Februar 2017 09.02.17
Hauptsitz
Schmölestraße 7
58640 Iserlohn
  • über 1.900 Mitarbeitende
  • 1966 gegründet
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